BOA reboot – The Glas Spine – ein Must-See!

Für das Verständnis der Abhängigkeit der Ausbreitung des Lokalanästhetikums von seiner Barizität ist dieses wunderbare Video Gold wert. Einfach ansehen und geniessen. (The Spread of Local Anaesthetic Solutions in the Glass Spine presented by Dr Len Carrie.)

Barizität (isobar/ hyperbar/hypobar) bezieht sich auf die Dichte des Injektates im Vergleich zum Liquor. Durch Zugabe von 10%iger Glucoselösung zum Lokalanästhetikum wurde die Lösung “hyperbar” gemacht – heute sind vorgefertigte hyperbare Lösungen die (infektiologisch sicherere) Regel.

Isobare Lösung verbleibt im Wesentlichen am Punktionsort und breitet sich volumenabhängig wenige Segmente nach kranial aus. Die Wirkung nach kaudal wird bestimmt durch die Segmenthöhe des “Standspiegels”, der alle darunter liegenden Segmente blockiert. Je nach Volumen gibt es den “cut-through” der jeweiligen Segmentebene (also in der Regel L3/4 oder L4/4). Ausbreitung erreicht man hier theoretisch durch Volumenanpassung)

Hyperbare Lösung folgt in ihrer Ausbreitung der Schwerkraft. In Rückenlage läuft das Lokalanästhetikum entlang der Lendenlordose in die Tiefe der Brustkyphose (tiefster Punkt ist etwa Th5/6) und erreicht somit in der Regel bei üblichen Volumina maximal Th3-6. Im Sitzen erreicht es beim Sattelblock in der Regel die Sakralsegmente, ggf. unteren Lumbalsegmente. Durch Lagerungsmaneuver wie Kopftieflage lässt sich die kraniale Ausbreitung erweitern, damit steigt aber das Risiko schneller und zu hoher Anstiege. Ein “Zurücklaufen” ist aufgrund der Gewebefixation des LA nicht möglich.

In Rückenlage “Syphoneffekt” der Brustkyphose mit Th5 als tiefstem Punkt

MERKE: In Rückenlage sind die höchsten Punkte des Wirbelkanals L3 und C5, die tiefsten Punkte Th5 und S2.

Auch durch Valsalvamaneuver (“Pressen”, “Bauchpresse”, also auch Kopfheben oder aktiv bei der Umlagerung helfen!) ist gerade bei Schwangeren und Übergewichtugen eine hohe Spinale mit üblichen Dosen möglich. Ergo: Nach Gabe von hyperbarem Lokalanästhetikum macht der Patient lagerungsseitig selbst nicht mehr!

Wenn`s dann mal in den Fingern kribbelt, also in C6-8, hellhörig werden und Tubus parat legen. C1-4, also der Phrenicus ist dann nicht mehr weit. Dabei aber bedenken: “Kribbeln” kann auch mal durch eine nervositätsbedingte Hyperventilation oder HWS-Affektion bedingt sein – da hilft Beruhigung, zur Not Dormicum oder eine Lageänderung von Arm und/ oder HWS.




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