
Letztlich ist der Sattelblock nur eine ultratiefe Spinalanästhesie. Ultratief, weil typischerweise nur die Sakralsegmente S1-S5 anästhesiert werden, das Wirkareal sich also unterhalb des locus typicus (L4/5) befindet.
Das Wirkmuster ist also ein v.a. sensibler Ausfall im Bereich des äusseren Genitale (cave: die Vulva und der vordere Anteil des Introitus vaginae ist über L1 innerviert und damit vom Sattelblock i.R. nicht (!) erfasst) und des Perineums bis zum Anus, inklusive Beckenboden (“Reithosenanästhesie”), so wie der Sensibilität im Bereich des dorsalen Beines bis zu lateralem Fussrand entsprechend der Dermatome S1-5. Die Motorik der Beine bleibt dabei in aller Regel erhalten (der Zehenstand kann erschwert sein). Entsprechend eignet sich der Sattelblock als alleinige Anästhesie v.a. für proktologische, urologische und gynäkologische Eingriffe oder als opioidsparende Ergänzung zur Allgemeinanästhesie.
Das Nebenwirkungspotential entspricht mit Einschränkungen dem der Spinalanästhesie, in der Regel fällt die Sympathikolyse schwächer aus, so dass Kreislaufreaktionen kaum zu erwarten sind. Durch den im wesentlichen vollständigen Erhalt der Motorik bleiben die Patienten mobil, so dass sich das Verfahren v.a. aufgrund der zu erwartend schnellen Rückbildung auch für ambulante Eingriffe eignet (cave: Blasenfunktionsstörungen! Entlassung erfolgt erst nach Spontanmiktion!). Postpunktioneller Kopfschmerz und transiente neurologische Symptome können analog auftreten.
Die Kontraindikationen entsprechen ebenfalls denen der SPA, insbesondere im Hinblick auf den Gerinnungsstatus, Medikation (OAK, NOAK, allgem. Gerinnungshemmer..:), Allergie, Tumoren/ Infekte lokal, Hirndruck, Ablehnung durch den Patienten. Voroperationen und lokale Anomalien (auch Bandscheibenprotrusionen/ – vorfälle!) können die Punktion erschweren oder unmöglich machen.
Die Anlage erfolgt im Sitzen unter sterilen Kautelen nach den Kriterien der Spinalanästhesie. Typischerweise wird in L4/5 punktiert. Nach langsamem Einbringen des Lokalanästhetikums ohne Barbotage bleibt der Patient bis zum Ablauf der Anschlagszeit, also z.B. 5(-15) Minuten sitzen. Anschließend ist eine liegende Lagerung möglich. Kopftieflage sollte man dennoch vermeiden.
Zu schnelles Spritzen und Barbotage (also Aspirieren und Wiedereinbringen von Liquor/ LA) führt zu einer weiteren Ausbreitung in die Lumbalsegmente und führt somit zum Verlust der Vorteile der Sattelblockade.
Da man ein Aufsteigen des LA vermeiden möchte, empfehlen sich hyperbare Substanzen. Da ein wesentlich geringeres Volumen anästhesiert wird als bei der regulären SPA, genügen wenige Milliliter.
z.B.
- Bupivacain 0,5% hyperbar 0,5-1 ml
- Prilocain 2% hyperbar 1 ml
[…] und erreicht somit in der Regel bei üblichen Volumina maximal Th2. Im Sitzen erreicht es beim Sattelblock in der Regel die Sakralsegmente, ggf. unteren Lumbalsegmente. In Kopftieflage oder durch […]
[…] seit 2013, erhältlich seit 2014. Es ist isobar, was so hübsche Dinge wie den oft gesuchten Sattelblock schwierig macht. Es macht einfach einen funktionellen „cut-through“ auf Injektionshöhe […]