Für das europäische Examen sollte man 3 ‘sehr relevante’ “BestPEEP”-Konzepte kennen:

bestPEEP nach Suter:

Dabei ist der bestPEEP das PEEP-Niveau, das die kardiopulmonalen Funktionsparameter folgendermassen optimiert:

• maximaler Sauerstofftransport (HZVxCaO2, Sauerstoffangebot)
• kleinstmögliche (funktionelle*) Totraumfraktion
• grösstmögliche totale statische Compliance

bestPEEP nach Gallagher:

Hierbei ist das ideale PEEP-Niveau erreicht, wenn

• der (RL-)Shuntanteil auf 15% reduziert wird

oder

• der Oxygenierungsindex paO2/FiO2 auf > 300 mmHg ansteigt.

bestPEEP nach Murray

PEEP, der

• eine maximale Rekrutierung der Alveolarbezirke erreicht und damit
• den kleinsten Gradienten zwischen endtidalem und arteriellen CO2 erreicht.

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Und nur um der Vollständigkeit halber hier noch die ARDS-network Tabelle “Lower PEEP/ higher FiO2” und “higher PEEP/lower FiO2” zur Vermeidung von Resorptionsatelektasen (Ziele paO2 55-88 mmHg, SpO2 88-95%, mindestens 5 cm H2O PEEP, dann individuell angepasst… im Rahmen lungenprotektiver Beatmung stösst man anhand der Tabelle schnell an (Druck-)Grenzen.

lower PEEP/ higher FiO2

FiO2	0,3	0,4	0,4	0,5	0,5	0,6	0,7	0,7	0,7	0,8	0,9	0,9	0,9	1,0
PEEP	5	5	8	8	10	10	10	12	14	14	14	16	18	18-24

higher PEEP/ lower FiO2

FiO2	0,3	0,3	0,3	0,3	0,3	0,4	0,4	0,5	0,5	0,5-0,8	0,8	0,9	1,0	1,0
PEEP	5	8	10	12	14	14	16	16	18	20	22	22	22	24

Bei dem mir eigenen Gemecker zu sinnhaften Lehrinhalten kann man aber hier das folgende Physiowissen gut ableiten:

• Es gibt Resorptionsatelektasen, PEEP hilft sie zu vermeiden (ARDS network)
• PEEP rekrutiert Alveolarbezirke (Wiedereröffnung) und erlaubt effektivere CO2-Abatmung (Murray)
• PEEP reduziert den durch Alveolarkollaps bedingten Shuntanteil (‘Shunt’ = O2arme Beimischung) und verbessert dadurch die Oxygenierung (Gallagher)
• PEEP reduziert den Totraum und sorgt damit für mehr O2-Angebot, er verschiebt die Compliancekurve in Richtung Idealbereich, was weniger Trauma durch Scherkräfte durch zyklischen Kollaps/ Wiedereröffnung bedingt (Suter)