Ihr habt ja hier reichlich Material zur Kindernarkose (1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11) gelesen und man kann immer ein wenig feilen und verbessern. Ich persönlich finde, dass neben dem ohnehin stressigen (also für das Anästhesiepersonal) Hauptgeschäft der “idealen Kindernarkose”, die wir ja immer anstreben sollten, das Drumherum gerade für die kleinen Patienten extrem stressig ist und deshalb immer mal wieder einen Verbesserungsimpuls gebrauchen kann.

Heute habe ich mit wachsender Begeisterung ein einfaches, kostengünstiges, nebenwirkungsfreies und dabei nicht invasives Gimmick kennengelernt, das im Minikollektiv der heute 4 Kinder 100 Prozent funktioniert hat und das weitere Evaluation in Anwendung wert ist – Geruchsstifte! Das klingt erstmal irgendwie seltsam, aber wir haben 3 Geruchsstifte in den Aromen Schokolade, Erdbeere und Vanille, die man nach kindlichem Gusto in die Maske streichen und so auch zu Erdbeer-Schoggi-Sahne kombinieren kann. Der süssliche Geruch beliebter Süssigkeiten hilft, die Kinder ein wenig vom Stress der Trennung, dem Umfeld und dem Treiben der Anästhesisten abzulenken. Gerade bei der Maskeneinleitung scheint der vertraute Geruch zu helfen, beim Spiel “Pilot*in, der/die via Maske den Ballon aufbläst” das Sevofluran in Anflutung erst spät und dann weniger traumatisch zu erleben. Jedenfalls sind heute alle unsere kleinen Gäste sanft und friedlich eingeschlafen und ebenso erwacht dank niederem Sympathikotonus… EMLA, Dormicumsirup, Nubain und Geruchsstifte scheinen einen sanften Flug weiter zu unterstützen… und ich schnüffel auch ständig dran… vermutlich machen die Dinger Appetit auf mehr Süsses… schlecht wenn man einen vornehmlich sitzenden Beruf hat… nun… bei mir ist die Linie eh schon verbogen… wo ist die Erdbeerschoggi?
BOA erhält keine Zuwendungen von Seiten der Hersteller. Das ist ein einfacher Alltagstest.