Ich war vor einiger Zeit einmal Mäuschen an einem Veteran’s Hospital der Ostküste und da hat man eine Geschichte gemacht, die ich recht sinnvoll finde – gerade in grossen Häusern und verworrenen Situationen: farbcodierte name tags auf den scrub caps. Soll heissen, in meinem Fall hätte ich also z.B. im Schockraumeinsatz ein blaues Micha/ OA Anästhesie auf der Stirn oder Brust gehabt. Dann kam Corona und dieses Detail fiel mir wieder ein, als mein weiser Chef angesichts der mobilisierten Massen an neuen Helfern ein System von Namensschildern mit Farbcode nach Funktion einführte. Da stand dann also z.B. wieder Micha, OA Anästhesie und je nach Funktion hatte das Schild eine andere von einigen wenigen Farben. Darüber lacht mancher vielleicht ob der Banalität, aber es erleichter die gezielte Kommunikation für den Neuen, der plötzlich die Namen zur Ansprache hat, für alle, weil die Orientierung nach Funktionen zügig ist und man seinen Ansprechpartner auch bei 100 neuen Gesichtern gleich findet. Neben dem Schockraum mit team-leader Weste dient das ganze auch dem Team Timeout im OP… erfahrungsgemäss ist der Umgang mit bekanntem Namen weniger ruppig und besser adressiert…
Hier ein Bild wie ich mir mein Schild vorstelle, ‘Euer Majestät’ würde als Ansprache reichen. 😉 Schöne Restwoche!
PS: eine Frage, die sich mit immer mal wieder stellt, weil wir damit wichtige Ressourcen verschwenden: Oft, wenn jemand neu ist, wird erwartet, dass er oder sie sich vorstellt. Angesichts der riesigen Menge neuer Menschen und Informationen eine krasse Überforderung! Die gekränkten Reaktionen à la ‘Der/die hat sich nicht vorgestellt, da mach ich grad mal gar nichts!” sind verständlich, kosten aber wertvolle Alltagsressourcen, namentlich Zeit und goodwill. Und sind vom Standpunkt des/ der Neuen zumeist unverdient. Geht auf die Neuen zu und stellt euch als einer der Vielen dem Einzelnen vor! Nehmt das ‘Stoffelige’ als das wahr, was es ist: Überforderung!