Man lernt ja grad im Nachtdienst schnell, dass die Idee, unter medizinischem “Fachpersonal” könnten gängige Dosierungen auch tatsächlich gängig sein, eher ein Wunschtraum ist…
Tropfen sind in der Realität eher heterogene Gebilde, was ihren Volumengehalt angeht. Aber es zählt sich so gut Tropfen auf Zuckerstücke und es sieht ja auch so schön ikonisch aus, geradezu ein Sinnbild medizinischen Handelns…
Wässrige Lösungen werden apothekerseits als metrische gtt also Guttae oder Tropfen mit 50 Mikrolitern definiert. Ein Milliliter besteht also aus 20 solchen Tropfen.
1 ml = 20 Tropfen [1 gtt = 50 Mikroliter]
Wenn man nun eine Lösung mit 1% Wirkstoffgehalt vor sich hat, dann entspricht ein Milliliter dieser Lösung 10 mg Wirkstoff.
1 ml einer 1%igen Wirkstofflösung = 10 mg Wirkstoff

Ein Beispiel aus der Praxis?
Verordnet sind 10 mg Morphintropflösung 2%. Wieviel Tropfen muss die Schwester oder der Pfleger abzählen?
2%ige Lösung, damit 20 mg Morphin pro Milliliter
20 Tropfen entsprechen einem Milliliter
20 Tropfen entsprechen also 20 mg
für 10 mg fallen also 10 Tropfen auf den Löffel und hoffentlich irgendwann mal der Groschen…