Die Shuntgleichung

ShuntWollen wir wissen, wie groß der Shuntanteil ist, so lässt er sich berechnen als Quotient von Shuntblutfluss QS zu Gesamtblutfluß QT.

Betrachten wir den Gesamtblutfluß, so ist das Sauerstoffangebot dieses gesamten Blutvolumens (pro Minute) das Produkt aus dem arteriellen Sauerstoffgehalt CaO2 und eben dem Gesamtblutfluß QT

DTO2 = QT x CaO2

Dabei handelt es sich zwangsläufig um die Summe aus oxigeniertem arteriokapillären und Shuntblut. Da Shuntblut nicht oxigeniert wird, nehmen wir als Sauerstoffgehalt den venösen Gehalt CVO2. Das oxigenierte Volumen ergibt sich als Differenz von totalem abzüglich Shuntvolumen. CcO2 ist der pulmonalkapilläre Sauerstoffgehalt.

QT x CaO2 = [QS x CVO2] + [(QT – QS) x CcO2]

Durch Umstellung* ergibt sich schließlich

QS/QT = (CCO2-CaO2) / (CCO2 – CVO2)

CaO2 und CvO2 lassen sich aus den jeweiligen paO2 und pvO2 berechnen, für den CCO2 berechnen wir mittels des PAO2, den wir aus der Alveolargasgleichung erhalten. Aufgrund der hohen Diffusionskapazität für Sauerstoff stehen pulmonalkapillärer Partialdruck und Alveolarpartialdruck in direkter Beziehung und sind näherungsweise identisch.

CaO2 = 1,34 x [Hb] x SiO2 + 0,003 x paO2

CVO2 = 1,34 x [Hb] x SiO2 + 0,003 x pvO2

CCO2 = 1,34 x [Hb] x SiO2 + 0,003 x pAO2


* QT x CaO2 = (QS x CVO2) + (QT x CcO2) – (QS x CcO2)    | + (QS x CcO2)

(QT x CaO2) + (QS x CcO2)= (QS x CVO2) + (QT x CcO2)    | – (QT x CaO2)

(QS x CcO2)= (QS x CVO2) + (QT x CcO2) – (QT x CaO2)    | – (QS x CVO2)

(QS x CcO2) – (QS x CVO2) = (QT x CcO2) – (QT x CaO2)    | Umstellung

QS x (CcO2 – CVO2) = QT x (CcO2 – CaO2)    | / QT

QS/QT = (CCO2-CaO2) / (CCO2 – CVO2)




2 Kommentare

  1. Hallo, ich glaube, dass es in der 2. Formel QTxCao2=(QsxCvo2)+((QT-Qs)xCco2) heißen sollte, also x statt +.
    Vielen Dank für die vielen tollen Artikel!

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