Gründe für eine insuffiziente Oxygenierung am intubiert Beatmeten.
- D – Dislokation: Tubusdislokation nach endobronchial, ösophageal, pharyngeal, aber auch Aufreiten auf der Carina und Cuffhernie
- O – Obstruktion: Sekret, Blut, Abknicken des Tubus, Bronchospasmus
- P – Pneumothorax: Spannungspneumothorax
- E – Equipment: Defekt von Sauerstoffversorgung, Beatmungsgerät oder Schläuchen
- S – Stomach/ Magen: ausgeprägte Magenüberblähung
- S – Sedation: unzureichende Narkosetiefe oder Relaxierung
Handregel: Alle relevanten Teile anfassen und sichten. Im Zweifel den Patienten an die Hand nehmen.
Warum bitte ist das mit dem Reiten auf der Carina eigentlich so ein Problem?
Murphy’s Eye müsste doch eigentlich eine Ventilation ermöglichen und bei ausreichender Narkosetiefe sollte es doch passen, dass der Patient nicht gegen diesen Reiz presst.
Es ist ein relatives Problem. Das Murphyauge dient der Belüftung, wenn die Primäröffnung verlegt ist. Die gängigen Tuben weisen es auf. Dennoch verringert das Aufliegen auf der Carina den Gesamtquerschnitt der durchströmten Fläche (die sich ja -gleiche Druckverhältnisse vorrausgesetzt – aus distaler Öffnungsfläche und ‘Murphyfläche’ zusammensetzt ) und wirkt damit obstruktiv, steigert also den für ein gesetztes Volumen notwendigen Druck, bzw. behindert die Abatmung. Klar strömt noch Luft vorbei, nur eben weniger pro Zeit oder unter höheren Drücken. Der SH-Reiz sollte wie du richtig anmerkst unter adäquater Narkose nicht das Problem sein.