Ich wollte einen kurzen Einführungskurs zur Sonographie anbieten. In-plane, out-of-plane, etc. erläutern. Zum Üben braucht man da Gelphantome, die man für teures Geld bei entsprechenden Herstellern erwerben kann – oder man macht sich selber welche. Gesagt, getan.
Man braucht dazu pro Übungsblock:
- 80 g Gelatine (in Platten, keine Quickfix Pulvergelatine, die besteht v.a. aus Oligofructose und wird nicht fest genug!
- 80 g reine Maisstärke
- 1200-1300 ml Wasser
- ggf. 50-100 ml Glycerin
- ggf. 50-100 ml Isopropylalkohol
- Gefäß passender Größe
Zunächst teilt man das Wasser grob zu 1/3 und 2/3 auf. In das erste Drittel legt man die Gelatine für etwa 10 Minuten zum Einweichen ein und bewegt das ganze gelegentlich, damit es gleichmäßig quillt (ich hab die 42 Platten zerbrökelt und einfach gelegentlich durchgerührt).
Die anderen 2/3 teilt man wiederum hälftig auf. In die eine Hälfte rührt man mit dem Schneebesen die Maisstärke möglichst klumpenfrei ein (also in kaltes Wasser!) und lässt sie 10 Minuten stehen, rührt dabei gelegentlich um. Die andere Hälfte Wasser kocht man auf. Dann gibt man die Maisstärkeaufschlämmung unter moderater Hitze dazu und lässt das ganze gute 15 Minuten unter dauerndem Rühren kochen. Es entsteht ein etwas zäher aber homogener Schleim. Trotzdem weiter köcheln lassen. DAUERND UMRÜHREN!
Währenddessen erwärmt man sanft (!) die Gelatine, um sie aufzulösen. Wird sie zu heiß oder kocht, wird das ganze nachher nicht fest!
Hat die Maisstärke ausreichend gekocht, nimmt man sie vom Herd und lässt sie etwas abkühlen.
In die noch sehr warme, aber nicht heiße Maisstärke rührt man nun die angewärmte, nicht gekochte Gelatine ein. Ist das ganze homogen eingerührt, wird es noch warm in die entsprechenden Gefäße eingefüllt. Wichtig ist, das ganze etwas zu rütteln und zu klopfen, bis alle kleinen Gasbläschen, die man vorher eingerührt hat, aufgestiegen sind. Den aufgestiegenen Schaum nimmt man mit einem gefalteten Küchentuch ab, das man tangential über die Oberfläche “kämmt”. Klopft man die Bläschen nicht aus und kämmt den Schaum nicht ab, hat man nachher eine miserable Bildqualität!
Man sollte Objekte (Schwämmchen, Katheter als Gefäßersatz, Oliven oder verschiedene Beeren als Punktionsobjekte) mit dem Gießen versenken.
Will man einen haltbareren Block gießen, gibt man je 50-100 ml Glycerin und Isopropylalkohol (70%) dazu, wenn man die Gelatine einrührt, die Gesamtwassermenge reduziert man dann um den Volumenbetrag der beiden Flüssigkeiten! Mit wenigen Tropfen Lebensmittelfarbe lässt sich das ganze auch färben.
Nach Abfüllen, Klopfen und Schaumabkämmen kommen die Objekte zum gelieren für 6 h in den Kühlschrank. Fertig.
Lagern lassen sich die Phantome z.B. in Folie eingeschlagen. Ich habe sie hier in Frischhalteboxen mit Deckel gegossen, was den Transport erleichtert, aber nur eine Stichfläche zulässt. Gießt man z.B. in Milchkartons und verwendet ein Trennmittel (Silikonöl), so kann man herausnehmbare Blöcke gießen, die sich zuschneiden lassen und v.a. von 6 Seiten punktabel sind.
Zum Schallen ist als Kontaktvermittler Cutasept Spray gut möglich, ohne alles anzudauen, Wasser ist billiger aber schmierig.
[…] ewigen Zeiten hab ich ja mal ein Ultraschallmodell gegossen, mit dem sich, wenn das blue phantom fehlt, trefflich üben lässt, eine Nadel in ein […]